Lungenkrebs

Lungenkrebs

Lungenkrebs

Lungenkrebs ist eine bösartige Erkrankung, bei der Zellen im Lungengewebe unkontrolliert wachsen und sich vermehren. Diese bösartigen Tumore entwickeln sich in der Lunge und können sich auch auf andere Körperregionen oder Lymphknoten ausbreiten, was als Metastasierung bezeichnet wird. In den meisten Fällen entstehen die Tumore in den Atemwegen (Bronchien) und nur selten in den Lungenbläschen. In der medizinischen Fachsprache werden sie als Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom bezeichnet.

Symptome & Ursachen

Bedauerlicherweise gibt es keine spezifischen Frühsymptome, die eine rechtzeitige Diagnose von Lungenkrebs ermöglichen würden. Daher wird Lungenkrebs häufig zufällig entdeckt. Die auftretenden Symptome im Verlauf der Erkrankung sind vielfältig und oft unklar. Zu diesen gehören unter anderem Husten, Schmerzen, Atemnot, Gewichtsverlust und starkes nächtliches Schwitzen. Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs, mit circa 80 Prozent der Erkrankungen aufgrund des Tabakkonsums. Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist die Exposition gegenüber Asbest, wobei der Kontakt mit diesem giftigen Material viele Jahre zurückliegen kann.

Diagnose

Nachdem das Röntgenbild der Lunge einen Verdacht auf Lungenkrebs gezeigt hat, erfolgt in der Regel eine Computertomografie der Lunge. Als nächste Maßnahme wird eine Entnahme der Gewebeprobe durchgeführt. Die definitive Diagnose Lungenkrebs kann nur durch den feingeweblichen (pathologischen) Befund gestellt werden. Häufig wird die Gewebeprobe durch eine Bronchoskopie entnommen. Bei dieser Untersuchung, bei der die Atemwege gespiegelt werden, wird ein Endoskop durch die Luftröhre bis in die Hauptbronchien eingeführt. Dies ermöglicht nicht nur eine direkte Sicht in die Lunge, sondern auch die Entnahme von Proben wie Sekret oder Gewebe für mikroskopische Untersuchungen. Gelegentlich ist auch der Einsatz von Ultraschall oder Computertomografie (CT) erforderlich, um gezielt Proben zu entnehmen (Biopsie). Nach Diagnose eines Lungenkarzinoms ist es wichtig, den feingeweblichen Typ des Tumors zu identifizieren und festzustellen, ob spezifische genetische Veränderungen vorliegen, die für die Behandlung relevant sind. Es muss auch untersucht werden, inwieweit sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat, insbesondere ob Lymphknoten befallen sind oder Metastasen in anderen Organen vorliegen. Das Stadium der Krebserkrankung ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlungsstrategie. Zusätzlich werden die Untersuchungen durch eine gründliche Prüfung der Herz- und Lungenfunktion abgeschlossen, um beispielsweise das Risiko einer Operation besser abschätzen zu können.

Behandlung

Die Therapie von Lungenkrebs richtet sich nach dem Stadium und Ausmaß der Erkrankung. In frühen Stadien strebt man in der Regel eine Operation an, sofern der Gesundheitszustand des Patienten dies zulässt. Wenn der Tumor lokal fortgeschritten ist oder Metastasen in den umliegenden Lymphknoten vorliegen, werden in der Regel verschiedene Therapieverfahren wie Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie eingesetzt, entweder nacheinander oder parallel. Wenn bereits Metastasen vorhanden sind, wird meist eine medikamentöse Therapie angewendet. Die Auswahl der richtigen Behandlung hängt neben der präzisen feingeweblichen Diagnose von behandelbaren genetischen Veränderungen im Tumorgewebe und anderen Gewebsmerkmalen ab, die für die Wahl einer Immuntherapie von Bedeutung sein können. Abhängig vom Befund kann eine Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten (oft in Tablettenform), Immuntherapie oder Chemotherapie erfolgen. Oft ist eine Kombination verschiedener Ansätze sinnvoll. Die gezielte Therapie und die Entwicklung neuer Medikamente im Rahmen klinischer Studien haben die Behandlungsmöglichkeiten für Lungenkrebs revolutioniert. Viele Patienten haben dadurch die Chance auf eine verbesserte Kontrolle des Tumorwachstums und eine Verlängerung der Überlebenszeit erhalten. Eine individuelle Therapie wird im Rahmen des Tumorboards in Zusammenarbeit mit einem DKG-zertifizierten onkologischen Zentrum an der Universität Marburg festgelegt. Durch das wöchentliche interdisziplinäre Tumorboard wird ein zeitnahes individuelles Therapieangebot unterbreitet.