Pneumologie Häufig gestellte Fragen bei COPD

Die Medikamente, die Sie im Einzelnen mit Ihrem Arzt besprechen sollten, haben die Aufgabe, Ihre körperliche Belastung zu verbessern, d.h. die Luftnot bei einer gegebenen Anstrengung zu mindern. Außerdem gibt es Hinweise, dass die Häufigkeit von Atemwegsinfekten reduziert wird. 

Entscheidend für die Wirkung ist die korrekte Inhalationstechnik, die auch bei langjähriger Erfahrung und Anwendung immer wieder überprüft werden sollte. 

Es gibt kurzwirksame bronchialerweiternde Medikamente (z.B. Sultanol, Berodual), die Sie gezielt einige Minuten vor körperlicher Anstrengung inhalieren sollten. Sie wirken bis zu vier Stunden lang.

Davon abzugrenzen sind sogenannte langwirksame bronchialerweiternde Medikamente, die 12 bis 24 Stunden wirken und daher nur ein oder zwei mal pro Tag regelmäßig angewendet werden sollten. 

Als Empfehlung gilt, die langwirksamen Medikamente nach Möglichkeit morgens unmittelbar nach dem Aufstehen gemeinsam zu inhalieren, sich noch einmal 30 Minuten zu entspannen und erst dann mit der Morgentoilette zu beginnen. 

Die effektivste Reinigung der Bronchien ist und bleibt die körperliche Aktivität. Diese ist je nach Erkrankungsschwere oft erheblich eingeschränkt. Dennoch sollte im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten ein körperliches Training stattfinden. Die körperliche Aktivität führt zu einem verbesserten Abhusten des Bronchialschleims und damit zu einer verminderten Einwirkzeit von krankmachenden Erregern oder Schadstoffen im Bronchialsystem. Dadurch wird die Infekthäufigkeit reduziert. Sinnvoll ist die Teilnahme in einer Lungensportgruppe.

Ein wichtiges Behandlungsziel ist das Vermeiden und die konsequente Behandlung der sog. Exazerbationen. Wenn dies gelingt, können die Einschränkungen der Lungenfunktion lange stabil gehalten werden.

Eine Exazerbation (akute Verschlechterung der Atemwegssituation) kann vorliegen, wenn 3 Symptome über die Tagesschwankungen hinaus auftreten:

  1. Zunehmende Belastungsluftnot
  2. Zunehmender Husten
  3. Zunahme der Zähigkeit des Schleims und Verfärbung des Schleims (gelb bis grün)

Wenn alle drei Symptome erkennbar sind, sollten Sie unmittelbar Ihren Arzt aufsuchen und mit ihm eine vorübergehende Therapieausweitung abstimmen. 

Nicht jeder Patient mit COPD benötigt eine Sauerstofftherapie. Die Luftnot, die Sie bei Belastung verspüren, hängt bei den meisten Patienten mit der Verengung der Bronchien und einer sogenannten Überblähung unter körperlicher Anstrengung zusammen. Zur Senkung der Luftnotempfindung kann insbesondere die korrekte Atemtechnik unter Anwendung der Lippenbremse wichtig sein.

Falls zusätzlich unter Belastung auch ein Abfall des Sauerstoffs im Blut erkennbar wird und in einem Test die Gehstrecke unter Sauerstoff verlängert wird, kann die Indikation für eine Sauerstofftherapie gestellt werden. Eine Abhängigkeit besteht nicht. Die Dauer der Sauerstoffbehandlung und die Flussmenge des Sauerstoffs sollten individuell mit dem betreuenden Arzt abgestimmt werden.